Vor einer Woche hatte ich das Glück, mit einigen Bewohnern und unserer Kulturreferentin zusammen einen wunderbaren Ausflug machen zu dürfen. Auf dem Programm stand eine Salvador-Dalí-Ausstellung, die Besichtigung eines Privatgartens und Kaffee und Kuchen auf einem Hof in der Nähe von Überlingen. Das Wetter war passend zu diesem tollen Programm strahlend schön und so war bereits die Busfahrt von Konstanz nach Überlingen eine Freude. Wir fuhren zunächst vorbei an frisch gemähten Heuwiesen, Obstplantagen mit Bäumen voller Früchten und wogenden Weizen- und Maisfeldern. Dann waren wir auf der anderen Seite des Überlinger Sees und das glitzernde Wasser mit ein paar Booten darauf und den Hängen des Bodanrücks im Hintergrund zog die Blicke auf sich. In Überlingen angekommen, wurden wir direkt von unserem Kulturführer, Dr. Thomas Hirthe, in Empfang genommen. Mit ihm gingen wir die paar Schritte an der Uferpromenade entlang zur städtischen Galerie, in der das „Dalí-Museum auf Zeit“ zu finden ist. Dank der kurzweiligen Führung von Herrn Hirthe konnten wir einen Einblick in die verschiedenen Phasen, Stile und Materialien gewinnen, mit denen Dalí im Laufe seiner langen Karriere arbeitete. Ich fand es absolut faszinierend, zu hören und zu sehen, wie wandelbar Dalí war, da ich bisher eigentlich nur seine surrealistischen Gemälde kannte. Im Museum waren aber auch Werke im Stil des Kubismus, der Neuen Sachlichkeit, der „atomaren Malerei“ und des Action Painting zu sehen. Besonders das Gemälde „Galatea of the Spheres“, das einen Frauenkopf darstellt, der komplett aus schwebenden, sich nicht berührenden Kugeln gebildet wird, zog viele von uns in seinen Bann. Aber auch die vielen Kunstobjekte, Kleidungs- und Möbelstücke, die in die Ausstellung integriert waren, trugen zum facettenreichen Bild Dalís bei, das sich uns erschloss. Am Ende der Ausstellung wartete Dalí selbst auf uns – in Form der von Linda Büscher für die Ausstellung geschaffenen, lebensgroßen Sitzfigur. Inspiriert durch diese vielfältigen Eindrücke, die Herr Hirthe gekonnt und amüsant mit Geschichten aus der Biografie Dalís ergänzte, fuhren wir von Überlingen auf den Länglehof. Dieser private Hof mit Pferdepension und einem wunderschönen Garten ist oberhalb von Überlingen in Hödingen auf einer Anhöhe gelegen, wodurch wir einen tollen Ausblick auf den See und die Alpen dahinter hatten. Wir beglückwünschten einander dazu, in einer so schönen Region wohnen zu dürfen, und folgten der Hofbesitzerin Johanna Ost durch den Garten. Dort blühte und duftete es an allen Ecken und Enden und während die einen fachmännisch über die perfekten Standorte für die verschiedenen Pflanzen plauderten, versuchten die anderen mehr oder weniger erfolgreich, zu erraten, was da alles um sie herum wuchs. Ich gehörte zur zweiten Gruppe und wir entdeckten z.B. einen Walnussbaum, der schon viele Nüsse trug. Vorbei an den Pferden, die uns neugierig beobachteten, ging es dann abschließend an die Kaffeetafel, die Frau Ost schon für uns vorbereitet hatte. Wir ließen uns auf der Wiese an der langen Tafel nieder, die liebevoll mit Zwiebelmustergeschirr gedeckt war. Kaffee und Tee warteten schon auf uns und dazu gab es eine köstliche Kuchenauswahl in allen Farben und für jeden Geschmack. Im Schatten schöner, alter Bäume und mit dem bereits erwähnten Seeblick genossen wir diesen geselligen Abschluss unseres Ausflugs und tauschten uns noch einmal über all die Eindrücke aus, die wir gesammelt hatten. Satt und zufrieden fuhren wir dann alle gemeinsam zurück nach Konstanz und bedankten uns voller ehrlicher Begeisterung bei unserer Kulturreferentin Maria Rolán, die den Ausflug rundum toll organisiert hatte.
Dieser Ausflug hat mir wieder einmal vor Augen geführt, wie bereichernd es ist, sich ab und zu von den vertrauten Wegen zu entfernen und etwas Neues zu unternehmen. Auch wenn wir uns nicht weit von Konstanz entfernt haben, konnten wir auf dem Ausflug doch die Region noch einmal anders erleben, neue Eindrücke sammeln und diese mit nach Hause nehmen. Man sollte vielleicht viel öfter bewusst etwas machen, was man noch nicht kennt. Oft ist es doch so, dass man viele der touristischen Sehenswürdigkeiten an seinem Wohnort noch nie besucht hat oder Ausstellungen verstreichen lässt, weil man gerade viel zu tun hat. Wenn man aber versucht, bewusst etwas Neues in den Alltag zu integrieren, kann man die Inspiration daraus im besten Fall ein Stück weit in den Alltag mitnehmen und sich mit mehr Schwung wieder den täglichen Beschäftigungen zuwenden.«
Über das Projekt Student in Residence
Die Tertianum Premium Residences in Berlin, München und Konstanz folgen der Überzeugung: „Das neue Alter ist alterslos.“
Diesem Grundsatz entsprechend initiierte Tertianum das Programm „Student in Residence“: Ab dem Wintersemester 2017/18 wohnte eine Studentin für die Dauer eines Jahres kostenfrei in einer Stadthauswohnung der Tertianum Suites in Konstanz, inklusive 5-Sterne-Service. Im Gegenzug verbrachte die Studentin 20 Stunden im Monat mit den Bewohnerinnen und Bewohnern.