Die bekannte Journalistin und ehemalige Bunte-Chefin Patricia Riekel lebt seit fünfzig Jahren in München. Aufgewachsen am Starnberger See gilt als eine der intimsten Kennerinnen der bundesdeutschen Society. Seit kurzem engagiert sie sich stadtpolitisch für »ihr« Viertel und ist Mitglied im Bezirksausschuss Bogenhausen.
Was ist Ihr liebstes Viertel?
Ich habe 30 Jahre lang gerne in Schwabing gewohnt. Doch nun liebe ich Bogenhausen. Es ist so herrlich grün mit der Isar vor der Tür und dem Herzogpark. Ich mag die interessante Mischung der Bevölkerung. Da gibt es Künstler, TV-Leute, sehr wohlhabende Menschen, aber auch ganz normales Bürgertum.
Welches Frühstückslokal können Sie uns empfehlen?
Richtig großstädtisch ist es in Schumann’s Tagesbar, ich mag auch das Tambosi, Münchens ältestes Café, allerdings nicht den Rummel vorne am Platz, sondern die gemütlichen Tische im Hofgarten. Am liebsten allerdings gehe ich bei mir ums Eck zum frühstücken in die Bäckerei Riedmair. Das ist völlig unspektakulär, aber eben meine Nachbarschaft.
In welchen Läden kaufen Sie gerne ein?
Ich bummle gerne die Maximilianstraße auf und ab, wegen der Preise allerdings nur »Windowshopping«. Mein Lieblingsladen ist Lodenfrey, weil ich diese einmalige Mischung aus Design, Folklore und Tracht wahnsinnig gerne mag. Es ist für mich das schönste Münchner Modehaus. Auch Ludwig Beck am Rathauseck lohnt immer einen Besuch, weil man hier von Knöpfen über Parfüms und Designerlabels bis zu ausgesuchten Musik-CDs immer etwas besonderes findet.
Was macht München so einzigartig für Sie?
München ist eine wunderbar dörfliche Großstadt, eingebettet in eine der schönsten Gegenden der Welt. Die Münchner sind fleißiger als die Berliner, lockerer als die Hamburger und lebenslustiger als die Stuttgarter. Und gerade ältere Menschen können sich hier wohl fühlen, weil alles ein bisschen gemütlicher und entspannter ist.
Welche Plätze/Orte sind für Sie in München ein Muss?
Der Monopteros im Englischen Garten, weil man von dem kleinen Tempel aus einen wunderbaren Blick auf die Silhouette der Stadt genießen kann. Wenn man Glück hat, weiden rings umher Schafe. Dann liebe ich den Weißenburger Platz in Haidhausen, weil er mindestens genauso schön ist wie der Gärtnerplatz, aber längst nicht so hysterisch. Hier tobt nicht die Szene, sondern es treffen sich Anwohner, um gemütlich zu ratschen.
Wo entspannen Sie am liebsten?
Zum einen bei mir im Herzogpark: Er ist für mich wie der Zauberwald von Thomas Mann. Zum anderen bummle ich gerne durch die Maxvorstadt: In der Türken- und der Amalienstraße mit den kleinen Shops und Lokalen läuft das Leben langsamer, entspannter.
Was sollte man in München unbedingt machen?
Einen Biergarten besuchen! Den Augustiner, den Chinesischen Turm (Englischer Garten) oder egal welchen. Das Münchner Leben lernt man am besten im Biergarten kennen. Da sitzt der Herr Professor neben dem Bauarbeiter. Biergarten ist gelebte Demokratie, da sind alle gleich.